Zum Jahresbeginn 2025 hielt die konjunkturelle Seitwärtsbewegung im Handwerk an. Die aktuelle Geschäftslage bewerteten die Betriebe dabei etwas schwächer als vor einem Jahr, was wenig verwundert, da die Ursachen für die Konjunkturschwäche unverändert Bestand hatten.
Im Ausbaugewerbe (zu dem auch der Bereich Elektrotechnik gehört) wurde folgendes ermittelt:
In den Ausbaugewerken liefen die Geschäfte erneut etwas besser als in den Bauhauptgewerken. Aber auch hier war das im Vorjahresvergleich abnehmende Neubaugeschäft deutlicher spürbar. Zugleich fehlten wichtige Impulse aus dem Markt für energetische Sanierungen, insbesondere im Bereich der Photovoltaik. Im Vergleich zum Frühjahr 2024 trübte sich die Geschäftslage in den Ausbaugewerken deutlich ein: 6 Prozentpunkte der Betriebe weniger melden gute (42 Prozent), 2 Prozentpunkte mehr schlechte Geschäfte (17 Prozent). Die Erwartungen fielen aber auch hier spürbar besser aus (Geschäftserwartungsindikator plus 10 Zähler auf plus 4 Punkte) und zeigten erstmals seit dem 1. Quartal 2023 eine zunehmende Geschäftstätigkeit in den nächsten Monaten an. Das Geschäftsklima in den Ausbauhandwerken zeigte sich mit 114 Punkten leicht verbessert (I/2024: 112 Punkte).
Die gesunkenen Geschäftslagebewertungen der Ausbaubetriebe dürften vor allem auf den im 1. Quartal 2025 erneut stärkeren Rückgang der Umsätze und Auftragsbestände zurückzuführen sein. Der Umsatzindikator sank um 7 Zähler auf minus 24 Punkte, der Auftragsbestandsindikator um 2 Zähler auf minus 21 Punkte. Folgerichtig gingen ebenso die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten (von 82 auf 80 Prozent) und die Auftragsreichweiten (von 10,9 auf 9,5 Wochen) zurück. Beinahe unverändert, aber erneut negativ entwickelte sich die Beschäftigung. Die Investitionen zeigten sich nochmals schwächer und sanken per saldo auf das niedrigste Niveau seit der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise 2008/2009.
Die Erwartungen der Ausbaubetriebe deuten auf eine Stabilisierung auf dem nun niedrigeren Niveau hin. Die Betriebe erwarten eine weitgehend unveränderte Umsatz- und Auftragslage. Zudem soll auch die Beschäftigtenzahl in etwa konstant bleiben.
Für den Bereich der Handwerke für den gewerblichen Bedarf (hierzu zählen Informationstechnik und Elektromaschinenbau) wurde berichtet:
Bestand hatte der konjunkturelle Abwärtstrend auch bei den handwerklichen Zulieferern und unternehmensnahen Dienstleistern. Vor allem industrienahe handwerkliche Zulieferer und Vorleistungsgütererzeuger beurteilten ihre Geschäftslage deutlich negativ – die in die Wertschöpfungsketten der (Export-) Industrie eingebundenen
Handwerksbetriebe spürten die anhaltend schwache Nachfrage aus dem Ausland nochmals deutlicher. Noch 33 Prozent der Betriebe für den gewerblichen Bedarf berichteten von guten Geschäften (minus 7 Prozentpunkte), nun 23 Prozent von schlechten (plus 5 Prozentpunkte). Die Geschäftserwartungen zeigten sich zwar im Vorjahresvergleich leicht erholt, eine nachhaltige Erholung des Geschäftsbetriebs zeichnete sich aber noch nicht ab. Der Indikator für die Geschäftserwartungen lag mit plus 1 Punkt 3 Zähler über dem Wert aus dem Frühjahr 2024. Der Geschäftsklimaindikator für die gewerblichen Zulieferer sank im Vorjahresvergleich um 3 Zähler auf 106 Punkte.
Fortgesetzt und sogar verstärkt hat sich der Negativtrend bei der Umsatzentwicklung. Die Betriebe für den gewerblichen Bedarf meldeten per saldo erneut stärkere Umsatzeinbußen (Umsatzindikator: minus 5 Zähler auf minus 22 Punkte), letztmalig wurde im 3. Quartal 2021 ein Umsatzplus gemeldet. Auf dem schwachen Vorjahresniveau verblieben die Auftragsbestände, die seit dem 3. Quartal 2022 durchweg abnahmen (Auftragsbestandsindikator: minus 19 Punkte).
Die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten (minus 1 Prozentpunkt auf 77 Prozent) und die Auftragsreichweiten (minus 0,8 auf 9,8 Wochen) sanken spürbar. Der Beschäftigungsrückgang hielt an und verstärkte sich.
Die Geschäftserwartungen sind zumindest stabil, deuten aber nur sehr zaghaft auf eine konjunkturelle Trendwende in der Branche hin.
Hier kommen Sie zum Konjunkturbericht des ZDH, der auch einen Link zum Download einer detaillierten Auswertung der Befragung als Broschüre im pdf-Format mit vielen Diagrammen beinhaltet.
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